Prophezeiungen in diversen Sutras und Tantras
Die Linie der Karmapas wurde sowohl in vielen Sutras und Tantras Buddha Shakyamunis als auch in den Terma Unterweisungen Guru Rinpoches vorhergesagt.
Im Towo Namgya Barway Dolle Tantra prophezeite Buddha, dass ein Individuum mit dem Namen Karmapa mit hervorragenden Qualitäten erscheinen, welches die Fähigkeit aufweisen würde, fühlenden Wesen zu nützen.
Im Jampäl Tsagyu Tantra heißt es, dass jemand, der die Unterweisungen der Siegreichen weiterentwickeln und sie zum Erblühen bringen, kommen würde. Sein Name wird mit zwei Silben angekündigt: er soll mit dem Klang „Ka“ beginnen und mit „Ma“ enden.
Auch im Samadhiraja Sutra verkündet Buddha, dass zweitausend Jahre, nachdem er ins große Nirvana eingegangen sein würde, der Buddhismus sich bis ins Land des Schnees, Tibet, verbreiten und alle Menschen Hingabe zu Chenräzig entwickeln würden. Zu diesem Zeitpunkt in der Entwicklung des Buddhismus, wenn das Land als ganzes begänne, die Unterweisungen Chenräzigs zu praktizieren, käme ein Bodhisattva, der genauso kraftvoll wie das Brüllen eines Löwen sei und der den Namen Karmapa trüge. In diesem Sutra wird auch davon gesprochen, dass durch bloßes Hören, Sehen oder Denken an Karmapa die Wesen Befreiung erfahren könnten.
Im Do Lang Kar Shegpa Sutra fragt ein Schüler, wer den Schwarzen Hut in der Zukunft tragen und in welchem Land er den Wesen nütze. Die Antwort war, in der nördlichen Richtung würde ein kraftvolles, außergewöhnlich gelehrtes und weises Wesen mit dem Namen Gyalwa Päl, der in der Zukunft den Namen Düsum Khyenpa, Kenner der Drei Zeiten, trüge, erscheinen. Als der Schüler weiters fragte, in wie vielen Inkarnationen dieses Wesen emanieren und wie lange die Unterweisungen Karmapas dauerten, antwortete Buddha, dass Karmapa fortsetzen würde zu inkarnieren bis alle 1000 Buddhas erschienen. Weiters sagte er voraus, dass die Buddha Aktivität sowie die Emanationen Seiner Heiligkeit, des Karmapa unaufhörlich sein würden. Außerdem ließ Buddha Shakyamuni seine Schüler wissen, dass alle Hindernisse von den vorherigen sieben Leben jener Wesen, die die Möglichkeit hätten, ihn zu treffen, damit gereinigt würden. Auf die Frage Anandas, wann und wie die Schwarze Krone entstünde, antwortete Buddha, dass in alten Zeiten, unzählbare Zeitalter vor ihm selbst, ein Buddha auf der Erde erschienen war, der den Namen Marmeze trug. Und unzählbare Zeitalter vor Marmeze hatte es ein großes erleuchtetes Wesen, das Buddha Dayong Kegyalpo hieß, gegeben. Während der Zeit dieses Buddhas gab es einen machtvollen König, dessen jüngerer Sohn, Chuche Lodu, sich zurückgezogen hatte und für hundert Millionen Jahre meditierte. Nachdem er diese Zeit meditiert hatte, erhielt er den Namen Tasung Khompake.
Die Dakinis der zehn Richtungen waren komplett inspiriert von der ungehören Fähigkeit dieses Wesens, das Samadhi für eine so lange Zeit aufrecht erhalten konnte, dass sie, 13 Millionen in Zahl, sich aus den zehn Richtungen sammelten. Jede von ihnen brachte daraufhin eine Strähne ihres Haares dar und als Geste des Respekts und der Inspiration woben sie einen Schwarzen Hut, der dann mit wertvollen Juwelen geschmückt wurde und brachten diesen Hut schließlich Tasung Khompake dar.
Nach Tasung Khompake wurde diese Krone von folgenden großen, realisierten Wesen getragen, die, obwohl sie unterschiedliche Namen trugen, tatsächlich Inkarnationen Tasung Khompakes waren: Yenpen Nam, Purche Singke, Dupon Selne, Zaipu Teimekarpo, Padmasambhava, Gyalpo Pema Namdro, Loyang Zingpo, Karma Danu und Mahasiddha Saraha. Dann letztendlich von Düsum Khyenpa, der mit der Inkarnationsabfolge der Karmapas begann.
Im Sutra Dodupa wird erklärt, dass in den hundert Millionen Daseinsbereichen hundert Millionen Karmapas reinkarnieren werden. Und, ähnlich den Prophezeiungen Guru Rinpoches wurde vorausgesagt, dass ein Wesen, das den Namen Upasaka Gyawa Pälwa trüge („derjenige, der den Verdienst steigert“), kommen würde, das über unglaubliche, wunderbare Kräfte, Einsicht, Weisheit und magnetisierende Energie verfüge. Er würde allen Wesen sowohl der höheren als auch der normalen Ebene nützen und befreien. Darüber hinaus würde er die geheiligten Unterweisungen eröffnen und unzählbaren Wesen dazu verhelfen, den verdienstvollen Pfad des Dharma zu beschreiten. Sie würden diesen Weg nicht nur beschreiten, sondern auch durch seinen Segen zu Ende gehen können. Upasaka Gyawa Pälwa würde außerdem die Unterweisungen Buddhas stärken und stabilisieren und durch seine Güte würden sie damit viel länger andauern, um den Wesen zu nützen.