Guru Vajradhara S. H. Chamgon Kenting Tai Situpas Linie
1. Chokyi Gyaltsen (1377 – 1448)
wurde in der Umgebung von Tara Gön geboren. Er war einer der Hauptschüler Dezhin Shegpas, von dem er alle Übertragungen und Unterweisungen der Kagyu Linie bekam. Chokyi Gyaltsen war der erste in der Linie der Chamgon Kenting Tai Situ Rinpoches, der den Titel vom chinesischen Herrscher der Ming Dynastie erhalten hatte. „Weit reichender, unerschütterlicher, großer Meister“. Sein Leben verbrachte er größtenteils in Meditation.
2. Tashi Namgyal (1450 – 1497)
wurde von dem sechsten Gyalwang Karmapa, der ihn auch entdeckte, inthronisiert und erhielt von ihm die gesamte Übertragung. Tashi Namgyal wurde im Gegenzug einer der Hauptehrer des siebten Gyalwang Karmapa.
3. Tashi Paljor (1498 – 1541)
wurde vom siebten Gyalwang Karmapa anerkannt und inthronisiert und erhielt von ihm die gesamte Kagyu Übertragung, die er zur Perfektion brachte. Im Gegenzug anerkannte Tashi Paljor den achten Gyalwang Karmapa und wurde dessen Hauptlehrer.
4. Chokyi Gocha (1542 – 1585)
setzte mit der Arbeit des dritten Chamgon Kenting Tai Situ Rinpoche an Karma Gon und anderen Klöstern in Osttibet fort. Er wurde vom achten Gyalwang Karmapa inthronisiert, von dem er alle Übertragungen erhielt. Chokyi Gocha wiederum anerkannte den neunten Gyalwang Karmapa.
5. Chokyi Gyaltsen Palzang (1586 – 1657)
wurde formell vom neunten Gyalwang Karmapa anerkannt, eingesetzt und erhielt von ihm die gesamte Übertragung. Der neunte Gyalwang Karmapa bestätigte, dass der fünfte Chamgon Kenting Tai Situ Rinpoche dieselbe spirituelle Perfektion wie er selbst erreicht hatte und überreichte ihm zum Zeichen dafür die Rote Krone in Übereinstimmung mit der Schwarzen Krone.
6. Mipham Chogyal Rabten (1658 – 1682)
wurde vom zehnten Gyalwang Karmapa anerkannt, inthronisiert und bekam von ihm die gesamte Linie übertragen. Er verbrachte einige Zeit in Tsurphu und Karma Gon, um zu studieren, war ein großer Sanskrit Gelehrter, Astrologe, Mediziner, Maler und Verfasser religiöser Schriften.
7. Mawe Nyima (1683 – 1698)
wurde sofort nach seiner Geburt anerkannt und zu einem Sakya College zugelassen. Er ließ seinen Körper in sehr jungen Jahren zurück, nachdem er nur die Essenz der Unterweisungen erhalten hatte.
8. Chokyi Jungne (1700 – 1774)
ist wohl die bekannteste Inkarnation innerhalb der Linie der Chamgon Kenting Tai Situ Rinpoches. Anerkannt vom zehnten Shamar Tulku wurde er nach Tsurphu gebracht, wo er auch inthronisiert wurde. Er war einer der herausragendsten Gelehrten seiner Zeit und Autor vieler wichtiger Werke. Seine umfassende Grammatik der Tibetischen Sprache ist einer der meist fortgeschrittenen Texte, die heute immer noch studiert wird. Er lehrte in Sanskrit, Chinesisch und Nepali und war bekannt für seine spirituelle Fähigkeit, in die Zukunft zu sehen. Er wurde der Lehrer des dreizehnten Gyalwang Karmapas und vieler anderer. Er war aber auch ein begnadeter Arzt, Astrologe, Poet und Künstler, der einen neuen Thangka Stil in der Malerei entwickelte. Weil seine Schüler in so vielen Sparten bewandert waren, sprach sich Palpung, der Sitz der Chamgon Kenting Tai Situ Rinpoches, bald als Zentrum der Meditation, des Lernens, von Ritual, Meditation, Kunst und der Kultur herum. Palpung wurde zum Mutterkloster der Karma Kagyu in Osttibet. Chokyi Jungne reiste viel. Als er seinen Körper zurückgelassen hatte, fand man sein Herz sieben weitere Tage warm.
9. Pema Nyinje Wangpo (1774 – 1853)
setzte mit der Arbeit Chökyi Jungnes fort. Mit fünf Jahren wurde er formell inthronisiert und erhielt die gesamte Übertragung vom dreizehnten Gyalwang Karmapa und zehnten Shamarpa. Einer seiner Hauptschüler wurde der erste Jamgon Kongtrul Lodro Thaye. Pema Nyinje Wangpo wurde der Hauptlehrer des vierzehnten Gyalwang Karmapas und war auch eng verbunden mit dem großen Visionär Chogyur Lingpa. Die letzten dreißig Jahre seines Lebens verbrachte er in Retreat. Als er seinen Körper verließ, war der Himmel gefüllt mit Regenbögen und viele andere glücksverheißende Zeichen waren gesehen.
10. Pema Kunzang (1854 – 1885)
wurde vom Schüler seiner vorherigen Inkarnation, dem vierzehnten Gyalwang Karmapa gemeinsam mit Jamgon Lodro Thaye, entdeckt und inthronisiert. Sein kurzes Leben verbrachte er als Yogi und entwickelte außergewöhnliche, meditative Kräfte mittels derer er zum Beispiel Fußabdrücke an Felsen hinterließ.
11. Pema Wangchug Gyalpo (1886 – 1952)
wurde im Alter von vier Jahren vom fünfzehnten Gyalwang Karmapa inthronisiert. Zu dieser Zeit war Palpung bereits überall als Zentrum für spirituelle, gelehrtenhafte und künstlerische Vortrefflichkeit bekannt. Er erhielt alle Übertragungen von Khakyab Dorje und von Jamgon Kongtrul Rinpoche, reiste viel, um Verhalten und Disziplin in allen 180 Klöstern, die ihm anvertraut worden waren, zu verfeinern. Pema Wangchug Gyalpo wurde der Hauptlehrer des sechzehnten Gyalwang Karmapa.
12. Pema Donyo Nyinje Wangpo
wurde 1954 in Dege in Osttibet geboren. Seine Geburt war von vielen glücksverheißenden Zeichen begleitet. Als der sechzehnte Gyalwang Karmapa gemeinsam mit dem vierzehnten Dalai Lama Beijing besuchte, wurde er der Geburt seines Herzensohnes gewahr und veranlasste die Anerkennung. Pema Dönyö Nyinje wurde im Alter von achtzehn Monaten in Palpung inthronisiert und erkannte alle alten Diener der vorherigen Inkarnation wieder. 1959, aufgrund des Einmarsches Chinas in Tibet, musste er seine Heimat verlassen und kam nach Bhutan. Schließlich übersiedelte er nach Rumtek, wo er vom sechzehnten Gyalwang Karmapa bis 1975 die gesamte Übertragung erhielt. Mit dem Segen Gyalwang Karmapas, im Alter von zweiundzwanzig Jahren begann er mit seinem ersten monastisches Projekt und gründete Palpung Sherab Ling in Himachal Pradesh, in Nordindien, welches in einem Stupa Reliquien Guru Vajradhara S. H. des 8. Chamgon Kenting Tai Situpa in einem eigenen Tempel beherbergt. Als buddhistischer Lehrer bereist Guru Vajradhara S. H. Chamgon Kenting Tai Situpa die Welt und gibt Unterweisungen und Ermächtigungen in Beantwortung der Einladung von Dharma Zentren: 1981 begab er sich auf seine erste Europareise und besuchte 1982 Amerika. Seitdem ist Guru Vajradhara S. H. Chamgon Kenting Tai Situpa sehr viel in Nordamerika, Europa und Südost-Asien gereist. Diese Unterweisungen sind in bisher neun Büchern publiziert. 1984 kehrte Guru Vajradhara S. H. Chamgon Kenting Tai Situpa zum ersten Mal nach Tibet zurück und 1991 verbrachte er drei Monate in Palpung in Osttibet. 1989 ging Guru Vajradhara S. H. Chamgon Kenting Tai Situpa auf Pilgerreise für den Weltfrieden. 1992 anerkannte er die siebzehnte Inkarnation des Gyalwang Karmapa und inthronisierte Seine Heiligkeit in Tsurphu. Guru Vajradhara S. H. Chamgon Kenting Tai Situpa ist der Hauptguru des siebzehnten Gyalwang Karmapa für Mahamudra und überträgt den Reichtum seiner Linie wiederum an die nächste Generation Buddhistischer Meister. Guru Vajradhara S. H. Chamgon Kenting Tai Situpa ist aktiv in den Ausbau von interreligiösen und -kulturellen Anstrengungen involviert und ist ein Meistergelehrter, Poet, Künstler, Kalligraph, Architekt, Geomant und Philosoph. Guru Vajradhara S. H. Chamgon Kenting Tai Situpa ist der Höchste Abt von Palpung Sherab Ling in Indien und Palpung Thubten Chökhor Ling in Tibet und die Höchste Instanz der Palpung Kongregation mit Klöstern und Zentren durch die ganze Welt hindurch.
exzerpiert aus „The Himalayas and Beyond“