Der Name Kagyu Mönlam wurde in Tibet vor ungefähr 500 Jahren etabliert, als der siebte Karmapa, Chödrag Gyatsho jährliche Gebetsfeierlichkeiten initiierte, um die lasche Handhabung der Gelübde innerhalb der ordinierten Sangha zu stärken. Gyalwang Karmapa setzte das Programm dafür fest und beaufsichtigte diese Zusammenkünfte persönlich. Kagyu Mönlam wurde aber nicht nur in Tsurphu, dem Sitz der Gyalwang Karmapas, abgehalten, sondern bewegte sich mit einem großen Zelt von Ort zu Ort und wurde somit zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten praktiziert.

Kagyu Mönlam Chenmo in Indien

1983 revitalisierte der vorherige Kalu Rinpoche Kagyu Mönlam und begann, es in Bodhgaya, dem heiligen Ort, an dem Buddha Shakyamuni Erleuchtung erlangt hatte, abzuhalten. 100.000 Wiederholungen des Zangchö Mönlams wurden von der Versammlung praktiziert und so wurde Kagyu Mönlam in Indien etabliert. Nachdem Kalu Rinpoche verschieden war, setzte Bokar Rinpoche diese Tradition viele Jahre fort.

Gyalwang Karmapa übernahm die Verantwortung für diese jährliche Zeremonie 2004. Er editierte eine neue Auswahl an Gebeten und veranlasste deren Übersetzung in viele Sprachen und das Kagyu Mönlam Chenmo in Bodhgaya wurde so zu einem zentralen Geschehnis im Kagyu Kalender mit tausenden Kagyu Mönchen und Nonnen und zumindest genauso viel teilnehmenden Laien aus der ganzen Welt.