Wir sind alle (keine) Superhelden
Wir alle sehnen uns nach Geborgenheit, Schutz und Sicherheit. Aus diesem Antrieb heraus nehmen wir in alle möglichen und ich möchte fast sagen, unmöglichen Dinge Zuflucht. Wir flüchten uns regelrecht in sie. Zumeist in mehr oder weniger starker Verzweiflung. Und geraten tiefer und tiefer in den Strudel unserer Verwirrung und Verlorenheit.
Zuflucht in die sogenannten Drei Juwelen, Buddha, Dharma und Sangha unternehmen wir aus ähnlichen Beweggründen. Wir vertrauen uns dem Ziel, der Erleuchtung, Buddha, seinem Pfad und seiner Gemeinschaft an, um selbst Buddha, unser erwachendes Herz, zu voller Blüte zu bringen.
Oftmals aber lehnen wir uns nach dem Akt der Zufluchtnahme zurück und anders, als wir uns aufmachten, begeben wir uns nicht auf den Weg Buddhas, sondern verweilen in den Startlöchern, erwarten, dass die Lösung all unserer kurz- und langfristigen Neurosen sich durch sich selbst auflösen werden.
Wir werden zu keinen Superhelden mit der Zufluchtnahme, sie ist kein Zaubertrank, der uns wie Obelix unbesiegbar, unverletzbar und unerreichbar bzw. vollständig erfolgreich macht in allem, das wir anfassen.
Wir sind immer noch so verletzlich, verwirrt und erfolglos in unserem Streben nach dem vollkommenen Sein, wie zuvor. Mit dem großen Unterschied: Wir haben uns entschlossen, einen Weg, den unzählige Meister vor uns bis zu deren Perfektion gingen, unserem Vorbild Buddha nachzufolgen und Teil seiner Gemeinschaft zu werden, deren Ziel die vollständige Meisterung des eigenen Herzen und damit das aller fühlenden Wesen ist:
Liebe in Vollendung entstehen zu lassen, um damit unzählbare Leben zu berühren und in die gleiche Weite des alles durchdringenden Raumes zu führen.