Allen Widerständen zum Trotz
Seit einiger Zeit schon geht es mir nicht besonders gut und meine Kraft schwindet dahin. Sogar ein Telefonat erschöpfte mich und sollte dazu geführt haben, dass ich mich einen ganzen Tag ausruhe, schon gar nichts täte. Unnötig, es zu erwähnen, hörte ich natürlich nicht zu arbeiten auf und versuchte, all Projekte, die ich begonnen hatte, zu beenden. Ich fühlte das Ende nahe. Es bahnte sich über viele Jahre hinweg an und mein Geist funktionierte auch nicht mehr so, wie ich es gewohnt war. Diesen Frühling war ich wieder krank und nahm unterbrechungslos Antibiotika für 2 Monate und meine körperliche Kraft war auf 0 reduziert. Damals rief mich unser Kostbare Meister einige Male an, gab Instruktionen und gewährte seinen Segen.
Sobald Corona mit all seinen Restriktionen es möglich machte, ging ich in unser Klausurzentrum, um mit dem Umbau weiterzumachen und wurde immer nur noch schwächer. Ich ward so schwach, dass ich zitterte, wenn ich meine Hände zum Gebet erhob. Also wurde wiederum unser Liebender Beschützender, meine einzige Zuflucht, informiert. Er rief mich an und erteilte seien Rat und Segen. Dann wurde unsere Hausärztin auf den Plan gerufen und begann damit, mich niemals enden wollenden Test zu unterwerfen, um herauszufinden, warum ein sehr eigenartiger Wert so derart herausstand, aber in keine klare Richtung zu weisen schien. Sie schickte mich zu noch mehr Spezialisten, erhielt aber immer noch keine zufriedenstellende Ergebnisse.
Am 12. September spätabends erhielten wir einen Anruf von unserer sehr entsetzten Hausärztin, die uns darüber informierte, dass sie eben erst die Ergebnisse des MRTs, das am Vormittag vonstatten gegangen war, erhalten hatte, und dass ich ein Todeskandidat mit Krebs war und per sofort ins Spital gehen müsse, um eine Notoperation zu erhalten.
Ich kontaktierte meinen Guru Vajradhara daraufhin umgehend, der mich, sobald ihm die Nachricht zugetragen wurde, sofort anrief, um Instruktionen und Segen zu gewähren. Vor kurzem erst hatte ich einen 7seitigen Bericht zur Sachlage hier an sowohl meine Klosteradministration, als auch unseren hehren Guru geschickt, um sicherzugehen, dass, sollte der schlimmste Fall eintreten, ein sanfter Übergang vonstatten gehen könne. All das tat ich bevor ich die Neuigkeiten unserer Hausärztin erhielt. Nach ihrem Anruf verfasste ich einige letzte Anweisungen, übergab eine Generalvollmacht an eine Person und begab mich ins Spital.
Von da an änderte sich alles andauernd.
Das nächste, das geschah, war, dass ich erfuhr, dass der Krebs so riesig war, dass ich Chemo benötigte, um eine OP überhaupt erst möglich zu machen. Dann wiederum hörte ich, dass alle Organe in der Gegend befallen wären und auch entfernt werden müssten. Da unterschiedlichste Diagnoseverfahren kein erhellendes Ergebnis produzierten, entschied der Chirurg, „blind“ hineinzugehen und sich mit dem, was auch immer er vorfinden würde, auseinandersetzen würde. Ich unterzeichnete ihm eine Art Generalvollmacht, alles entfernen zu dürfen, was entfernt werden müsste und dann fand die Operation am Donnerstag vom Primarius selbst statt, der nur die schwierigen Fälle übernimmt. Die OP dauerte 4 Stunden. Nach fünf großen Nähten und als ich wieder bedingt ansprechbar war, wurde ich darüber informiert, dass das riesige Gewächs sowie die Lymphen der Region entfernt worden waren und ich auch nicht, wie vorangekündigt, das notwendige Stoma erhalten hatte, ganz im Gegensatz zu all den heftigen Voraussagen, und, dass auch wundersamer Weise keine anderen Organe herausgeschnitten wurden. Ich hing an einem Epiduralkatheter, einem Zentralvenenkatheter und einem Haufen anderer Schläuche und Kabel, die überall herausragten und mit Maschinen verbunden waren, ziemlich sediert und meine einzige Nahrung war weiterhin Tee und Wassersuppe, die ganz genau abgemessen wurden.
Mein Erhabener Meister hielt mich die ganze Zeit und so ging die Operation gut über die Bühne, obwohl ich vor der Einweisung absolut keine Kraft mehr hatte.
Da ich ausschließlich alles in einer Materie über Geist Einstellung mache und meine Sturheit einfach alles überlagert, sieht man für gewöhnlich nicht, wie es um mich wirklich steht, denn, wenn ich etwas tue, dann tue ich es, komme, was da wolle. Jetzt aber musste ich mich einer Ansammlung bösartiger Zellen ergeben, die ein ziemliches Biest hervorgebracht hatten, und lebte von Augenblick zu Augenblick äußerst frei, niemals in meiner Einstellung wankend.
Ich wurde nach 11 Tagen aus dem Spital entlassen, um Kraft zu tanken für die bevorstehende Chemotherapie, um mich am 12. Oktober wieder im Spital einzufinden und mit einer Reihe neuer Tests und der Implantation des Ports fortzufahren, die sich sehr schwierig gestaltete und wiederum einen Pneumothorax verursachte, der mich tagelang an einem Lungenkathether hängen ließ, der mir Luft und Sekret absaugte, damit sich die Lunge wieder entfalten könne. Dadurch wurden alle weiteren Untersuchungen nach hinten verschoben. Wiederum kontaktierte ich unseren Erhabenen Guru, der regelmäßig informiert werden wollte. Und wiederum segnete er mich tags und nachts, und so konnte ich nach sechs Tagen von besagtem Katether und täglich mehreren Rönten und auch CTs befreit werden, um mit den geplanten Untersuchungen fortzufahren und erhalte bald meine erste Chemo.
Unser Geliebter Meister, der Lebendige Buddha hatte mich all die Zeit ganz nahe an seinem Herzen gehalten und segnete mich gemeinsam mit Gegenla Tag und Nacht. Ohne ihn bin ich sicher, dass ich gestorben wäre.
Sich einem authentischen Guru anzuvertrauen ist das einzig Wertvolle in dieser Sphäre sich schnell verändernder Phänomene. Er ist der einzige, der dazu in der Lage ist, uns durch die Phase des Übergangs zu führen, aber ausschließlich dann, wenn unsere Verbindung rein und authentisch auf Praxis und erhabener Bindung besteht, Respekt und aufrichtiger Liebe. Es ist nicht ausreichend, solch ein außergewöhnliches Wesen nur getroffen zu haben.
Wir müssen uns durch unsere von Herzen kommende Praxis bemühen, diese Verbindung zum Leben zu erwecken und sie funktionieren zu lassen! Eine oberflächliche Kaffee und Kuchen Verbindung bringt uns nirgendwo hin!
Mögen alle fühlenden Wesen solch einen authentischen Anführer durch den Dschungel unserer Verwirrung finden! Ich werde zu den heiligen Füssen meines Durchlauchten Meisters verweilen, bis Samsara befreit sein wird.
Mit Gebeten,
Photos: von oben beginnend: vor unserem Biotop im Klausurinstitut wieder zurück, vor der Op, in der Intensivstation, gleich nach der OP, zurück zuhause