Erhabene Verbindung
Die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler ist erhaben. Sie ist imstande, uns aus dem dichten Dschungel unserer Verwirrungen ins Licht unseres eigenen Herzens zu führen. Samaya (skr.; damtsig tib.) wird meist als eine Art Verpflichtung verstanden, als wäre es eine regelmäßig auszuübende Aufgabe, die man uns per Zufallsgenerator aufgebrummt hat.
Das ist falsch. Richtig ist, dass diese erhabene Verbindung zwischen Lehrer und Schüler die direkte Verbindung von Herz zu Herz ist. Sie wird uns nicht aufgezwungen; wir selbst erbitten sie vom Lehrer! Sie dient ausschließlich dem Zweck, unser Herz vollständig zur Blüte zu erwecken. Wenn wir lernen, unser Herz dem Lehrer in Liebe zu öffnen, und ich spreche hier nicht von romantischen Gefühlen, sondern einfach einem immer mehr wachsenden Vertrauen, dann können wir, wenn wir die Instruktionen des Lehrers offenherzig und ehrlich befolgen, Buddha (skr. erwachtes Herz) etablieren.
Diese erhabene Verbindung kann ausschließlich von uns selbst zerstört werden: durch Respektlosigkeit, die Hingabe und das Vertrauen, die unsere Herzen mit dem Lehrer verband, in Ablehnung, Abneigung und Haß verwandelt.