Die Drei Juwelen und die Rolle des Lehrers
Der Lehrer im Buddhadharma ist unumgänglich. Das hört sich schon radikal an. Aber betrachten wir diese Aussage und zerlegen sie, versuchen wir, den Kern dieser Aussage zu verstehen. Wenn wir Zuflucht nehmen, nehmen wir Zuflucht in Buddha, Dharma und Sangha. Allein diese Aussage ist tiefschichtig und tiefgründig, aber der Einfachheit halber wollen wir sie simpel halten. Buddha bedeutet Vollkommen Erwacht, es ist ein Sanskrit Wort.
Die Manifestation von Buddhas Geist sind seine Unterweisungen, oder der Dharma und diejenigen, die dafür sorgen, dass die Unterweisungen und zwar nicht nur 1:1, sondern erläutert, erklärt und verständlich gemacht, in die nächste Generation kommen, sind die Sangha. Ohne diese Erläuterungen der Sangha, der Lehrer, ist es eine Gewissheit, dass wir die Unterweisungen Buddhas weder in ihrer Vollständigkeit intellektuell begreifen, noch in unserem Herzen erfassen werden. Das hört sich so an, als würde ich jetzt PR für Lehrer machen und sie bewerben. Und es ist immer ein wenig eigenartig, wenn ein Lehrer über die Notwendigkeit von Lehrern spricht, aber ich muss hier meine Befangenheit zurücknehmen und Sie darüber informieren, denn andernfalls wäre, nur, damit sie egofreundlich ist, die Unterweisung Buddhas zur Zuflucht unvollständig. Lassen Sie mich das ein wenig näher erläutern, damit hier keine Missverständnisse auftauchen.
Der Lehrer ist nicht deshalb für uns wichtig, weil er oder sie so schön anzusehen, eloquent oder smart ist, sondern einzig deshalb, weil er oder sie uns den Dharma bringt, die Unterweisungen Buddhas. Und nicht nur das, der Lehrer gibt uns die Übertragung, oder Erklärungen der Linie, die notwendig sind, um so ganz einfache Aussagen wie “Buddha erlangte Erleuchtung” zu verstehen. Diesen Satz sezieren Erstsemester an der buddhistischen Universität ein halbes Jahr lang, nur, um ein Gefühl für die Tiefe dieser Aussage, das Kompendium all dessen, was es beinhaltet, zu bekommen.
Die Beziehung, die jeder Schüler des Buddha Dharma zum Lehrer hat, ist individuell. Es gibt dergleichen wie einen Verhaltenskodex, in dem fest vorgeschrieben ist, wie man mit dem Lehrer umgeht, nicht. Jeder Schüler hat seine eigene Beziehung mit dem Lehrer, eine rein spirituelle Beziehung, um hier weitere Missverständnisse gleich vorwegzunehmen. Der Lehrer ist Sangha, überträgt und übermittelt den Dharma, die Unterweisungen Buddhas. Und in diese Tatsache hat jeder einzelne von Ihnen eine andere Art des Vertrauens und verhält sich dem Lehrer gegenüber dementsprechend: Mit Respekt, in Vertrauen. Je mehr Vertrauen wir in den Lehrer als Überbringer des Dharma haben, umso respektvoller wird unser Umgang mit ihm oder ihr sein. Je hingebungsvoller unser Vertrauen, umso mehr Respekt.
So einfach ist das. Wenn Ihnen jemand etwas anderes erzählt, dann ist das nicht korrekt. Der Lehrer ist Sangha und kein Rock- oder Filmstar, den wir anhimmeln jenseits des moralisch Vertretbaren und unser Hirn völlig ausschalten. Wir haben Vertrauen in den Lehrer als die Person, die uns Buddhas Unterweisungen bringt und erklärt, damit wir das Versprechen, das wir bei der Zufluchtnahme abgaben, dem erhabenen Pfad Buddhas zu folgen, aktiv in die Tat umsetzen können. Der Lehrer leitet uns dabei an und steht uns zur Seite, gehen müssen wir den Weg aber selbst.