Another brick in the wall
Wer kennt sie nicht? Die Wand, die wir uns rund um uns aufgebaut haben, um “uns” gegenüber “den anderen” zu schützen.
Ziegel um Ziegel sind wir der Baumeister unseres eigenen Gefängnisses, aus dem auszubrechen uns sowohl begehrenswert als auch unmöglich scheint.
“Ich wünschte, ich wäre frei!” Dennoch ist unser Herz in unserem Verlies eingekerkert wie Rapunzel und wartet auf den Märchenprinz, der uns erretten soll.
Prinzen gibt es wahrlich nur im Märchen. Egal, wie lange wir auf ihn warten, er wird nicht kommen und diese Freiheit, nach der es uns so stark dürstet, nach der wir uns verzehren, sie liegt schlicht in unseren eigenen und keinen fremden Händen.
Als Baumeister dieses Kerkers, der sehr genau um die Mittel und Methoden der Errichtung desselben weiß, müssen wir unser perfides Tun revidieren, es umkehren und Ziegel um Ziegel abtragen, um zu unseren Herzen vorzudringen.
Freiheit ist nichts, dass von außen kommt, das der Abgrenzung von allem und allen entspringt. Der Weg zur Freiheit beginnt mit dem festen Entschluß, diese Mauer um unser Herz niederzureißen, sie abzutragen und unser Innerstes fortan für alle und alles frei strömen zu lassen, sie aus uns quellen zu lassen, ohne sie bändigen zu wollen.
In diesem Strom von Gnade, gebettet in Dankbarkeit erkennen wir, wie wir mit allem und allen verbunden sind und unsere Neurosen die Fesseln unserer Seele sind, die Ziegeln unseres Verließes hausgemacht und die Wand unseres Verderbens schlicht ein Trugbild.